Institut für Übersetzungsforschung zur deutschen und koreanischen Literatur
Call for Papers
Asiatische Studentische Germanistische Konferenz
Deutsches Literaturarchiv, Marbach 17.07. – 19.07.2025
Der synästhetische Rilke: Reisen, transnationale Inspiration und grenzüberschreitende Ästhetik im Werk von Rainer Maria Rilke
Das Jahr 2025 markiert den 150. Jahrestag der Geburt von Rainer Maria Rilke (1875-1926). Aus diesem Anlass widmet sich die 4. Asiatische Studentische Germanistische Konferenz Leben und Werk dieses bedeutenden Dichters der Moderne, dessen vielschichtiges Schaffen weit über die Grenzen Europas hinaus aktuell geblieben ist. Vor allem Rilkes Reisen, seine Mehrsprachigkeit und sein intensiver Austausch mit wichtigen zeitgenössischen Künstlern und Intellektuellen sind hier von Interesse. Die Konferenz möchte das breite Spektrum der Texte und Briefe Rilkes grenzüberschreitend betrachten; dazu gehört seine Auseinandersetzung mit verschiedenen Kunstgattungen ebenso wie seine Bezugnahme auf diverse kulturelle Kontexte. Rilkes Ehe mit Clara Westhoff, die sich in der Künstlerkolonie Worpswede als Bildhauerin und Malerin etablieren konnte, seine Freundschaft mit dem französischen Bildhauer August Rodin oder mit der Psychoanalytikerin Lou-Andreas Salomé, wie auch seine Bewunderung für Paul Cezanne sind nur einige Facetten seines nuancierten Schaffens. In seinem Werk gelang Rilke immer wieder der Transfer zwischen den Kunstformen wie auch zwischen zeitlich oder räumlich weit voneinander entfernten Kulturen. Dass er dabei der Erzeugung von Synästhesie den Vorzug gab gegenüber Formen der Hybridität, wie sie für viele andere künstlerische Strömungen der Moderne typisch waren, soll das theoretische Zentrum der Konferenz bilden. Rilkes synästhetisches Potential in einem Kulturen übergreifenden Sinne wieder zu entdecken stellt eine spannende Herausforderung für Nachwuchsgermanist:innen aus Asien dar, die in ihren Beiträgen neue Einblicke in das Werk Rainer Maria Rilkes ermöglichen können.
Mögliche Themen sind unter anderem:
o Rilkes Austausch mit Marina Zwetajewa, Lou Andreas-Salomé und anderen.
o Der Einfluss persönlicher Beziehungen auf sein Werk. (z.B. August Rodin. Paul Cezanne)
Die Asiatische Studentische Germanistische Konferenz wurde 2022 von drei internationalen Germanistinnen im Umkreis des Instituts für Übersetzungsforschung zur deutschen und koreanischen Literatur und des Instituts für deutschsprachige Kultur und Literatur der Seoul National University ins Leben gerufen. Sie findet seither in jährlichem Turnus online statt und wendet sich vor allem an Student:innen und Dissertant:innen aus dem asiatischen Raum mit dem Ziel des wissenschaftlichen Austauschs und der internationalen Vernetzung.
Seit 2023 wird die Konferenz vom Deutschen Literaturarchiv Marbach unterstützt. In diesem Jahr wird es uns dank großzügiger Unterstützung durch das DLA, durch das Institut für Übersetzungsforschung zur deutschen und koreanischen Literatur sowie durch die Internationale Vereinigung für Germanistik (IVG) möglich sein, die Studentische Germanistische Konferenz erstmals in den Räumen des DLA in Marbach hybrid abzuhalten. Aus den eingegangenen Abstracts werden sechs Beiträge ausgewählt, die vor Ort referiert werden. Ausserdem sind für die Konferenz in Marbach zwei key note speaker vorgesehen. Die ausgewählten studentischen Referent:innen erhalten einen Zuschuss zur Deckung ihrer Reise- und Aufenthaltskosten. Sie dürfen ausserdem im Anschluss an die Konferenz in Marbach nach Graz reisen und dort als Zuhörer:innen an der alle fünf Jahre stattfindenden Tagung der IVG teilnehmen, die dort vom 20.-27.7.2025 stattfinden wird. Referent:innen, die über keine eigenen Fördermittel verfügen, können bis zu 1000 Euro Unterstützung beantragen. In anderen Fällen wird eine maximale Förderung von 500 Euro gewährt, einschließlich eines Honorars von 300 Euro für die Präsentation.
Abstracts von maximal 300 Wörtern sowie eine kurze biografische Notiz (ca. 150 Wörter) werden bis zum 28.02.2025 erbeten an melusine@snu.ac.kr. Die Konferenzsprache ist Deutsch.
Organisation:
Yun-Young Choi (Direktorin, Institut für Übersetzungsforschung zur deutschen und
koreanischen Literatur / Seoul National University)
Swati Acharya (University of Pune)
Christine Frank (Universität Innsbruck)